Schreck am Nachmittag

Neulich saß ich tiefenentspannt auf der Terrasse als urplötzlich ein großes Insekt heranbrauste. Es klang als würde eine wütende Wespe über mich mit sehr lautem und tiefem Brummen hinwegfegen. Natürlich erschreckte ich zunächst, sah aber dann, wie das gelbschwarze Etwas sich auf dem Obstkorb niederließ und so gar nicht mehr gefährlich ausschaute: Eine mächtig große Schwebfliege tupfte genüßlich die Gitteroberfläche des Korbs ab. Da sie sich gar nicht stören ließ, konnte ich das fast schon zutrauliche Tierchen ablichten und bestimmen.

Voila!
Volucella zonaria, die Große Waldschwebfliege oder Hornissenschwebfliege aus der Familie Syrphidae (Schwebfliegen) und der Gattung Volucella (Hummel-schwebfliegen).

Sie gehört mit ihren 18 – 22mm zu den größten einheimischen Schwebfliegen. Überwiegend leben sie von Mai bis September an Waldrändern und Gebüschen.
Tatsächlich legt diese Schwebfliege ihre Eier in Hornissen- und Wespennester. Die dort schlüpfenden Fliegenlarven parasitieren normalerweise nicht in den Nestern, sondern ernähren sich vom Abfall der Wespen- und Hornissenkinder. So sorgt Volucella zonaria für hygienische Zustände im Wespennest.

Die Puppe von Volucella zonaria überwintert. Die erwachsenen Tiere findet man dann wieder von Mai bis September.
Die ausgewachsenen Schwebfliegen findet man normalerweise nicht auf Plastikkörben, sondern auf blühenden Pflanzen (oftmals Doldenblütler), wo sie nach Pollen und Nektar suchen. Volucella zonaria ist in Deutschland nicht besonders häufig und steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Tiere. Weil sie inzwischen als Zuwanderungsgast aus dem Mittelmeerraum gesehen wird, wurde sie von der Roten Liste gestrichen.

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