Sisyphos lässt grüßen!

Ein bisschen Selbstmitleid muss auch mal sein.

Kennt Ihr Sisyphos?
Ja genau den meine ich!
Diesen Mann aus Griechenland, der als Strafe für sein ungehöriges Benehmen und seine Skrupellosigkeit seit tausenden von Jahren einen riesigen Felsbrocken auf einen Berg hochwälzt und das nur, damit ihm der fette Brocken kurz vor dem Gipfel entgleitet und wieder zu Tal stürzt, damit Sisyphos wieder von vorne beginnen darf.

Armer Sisyphos!

Garteneigner*innen mit Bäumen im Garten mutieren alljährlich im Herbst für einen Monat zu einer Sisyphos-Kopie. Zwar gilt es keine Steine einen Berg heraufzuschaffen, aber dieses LAUB … !!!
Es scheint, als hätte so ein Baum nichts anderes zu tun als wochenlang Blätter zu verstreuen. Und dann kommt noch der Wind dazu, der Spaß daran hat, die Blätter überallhin, wo sie unerwünscht sind, zu verteilen – auf die Terrasse, in die Garageneinfahrt, vor die Haustür, über Abflüsse, zwischen Kübel – einfach überall.

Was aber hat Sisyphos damit zu schaffen? Nun, er wälzt seit Jahrtausenden diesen dummen Feldbrocken bergauf, nur um dann kurz vor seinem Ziel zu scheitern.

So geht es auch Baumbesitzer*innen alljährlich. Das viele Laub muss weg. Jedenfalls soll es nicht überall im Garten verstreut oder auf Gehwegen dick geschichtet, monatelang herumliegen. Also wird Laub gekehrt – von Gehwegen, damit die Mitmenschen nicht ausrutschen, vom Rasen, damit dieser nicht verfault, von der Terrasse oder vom Hauseingang, damit die Blätter nicht unter den Schuhen kleben bleiben, um anschließend die Wohnung herbstlich zu gestalten.

Kaum ist das Laub zusammengekehrt und fortgetragen, lässt so ein Baum neues Laub regnen, der Wind tut das Seine dazu und die Arbeit beginnt wieder von vorne.
Sisyphos lässt grüßen!

Nur eine Frage bleibt bei dieser schier unendlich anmutenden Laubharkerei:
Für welches Vergehen haben wir Gartenmenschen diese Strafe verdient?

Arme Gartenmenschen!

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