Einer geht noch …

Klima kaputt: Dann ist es eben so….

Ich bin ein leidenschaftlicher Naturmensch. Die Klimaproteste junger Menschen kann ich gut verstehen. Auch die Panik der jungen Menschen, die sich mit dem Thema Klima und Umwelt ernsthaft auseinander setzen.
Zwar teile ich nicht unbedingt alle Protestformen, aber es muss dringend etwas in unserer Welt geschehen, damit Klimawandel und damit verbundenes Artensterben und letztendlich die Vernichtung unserer Lebensgrundlagen gestoppt werden können.

Aber warum reagieren so wenig Menschen auf die Bedrohung, ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Warum vernichten sie einfach „mal so“ weiter alles, was ihnen ihr Überleben sichert? Ich kann es nicht erklären. Das überlasse ich den Wissenschaftler*innen, deren Meinung sowieso mehr zählt als die einer besorgten Bürgerin.

Neulich las ich einen Artikel auf T-Online, der mich einfach nur sprachlos (und auch wütend) zurückließ.
Es ging um Skigebiete und deren Unwirtschaftlichkeit, da aufgrund des Klimawandels kein Schnee mehr in Sicht ist. Dieser Artikel kann durchaus stellvertretend für alles angesehen werden, wie unsere liebe Menschheit angesichts der Existenzbedrohungen agiert.

Dass Homo sapiens sapiens nicht gerade sapiens ist, ist mir schon lange klar. Zu dumm, Zusammenhänge im globalen Gefüge zu erkennen, aber einen Führerschein erwerben können und dann mit viel Krach und Gestank die Umwelt malträtieren (nur ein Beispiel von vielen).

Es geht schon lange nicht mehr um die Unmöglichkeit, in den Alpen noch halbwegs skisichere Gebiete zu finden. Es geht um enorme Klimakatastrophen, um Dürreperioden, Hungersnöte, Trinkwasserprobleme, Ernteausfälle, Überschwemmungen, Tornados – alles menschengemacht und alles ignoriert.

Ich sehe in meinem Umfeld eine Mentalität – „weiter so wie gehabt“. Ich frage mich, warum – finde aber keine Antwort darauf.
Alle machen einfach weiter wie immer: Luftverkehr, die dreckigen Kreuzfahrtschiffe, die Autoindustrie, Produktionsstätten von Firmen werden verlagert in Länder mit billigen Arbeitskräften und äußerst geringen (wenn überhaupt) Umweltschutzstandards.
Das ist einfach und rentabel. Motto: weitermachen, wie immer.
Nur die Rendite zählt. Wo kein Zwang, da keine (Selbst)Kontrolle. Wo keine Strafe, da kein Hindernis. Auch im privaten Umfeld.

Der erwähnte Artikel auf T-Online enthielt einen Satz, den ich auch in meiner Nachbarschaft hören könnte:
„Dann haben wir es uns halt kaputtgemacht.“
Ganz lässig wird da formuliert, wenn eben kein Schnee mehr fällt und wir keinen Ski mehr fahren können, dann ist es eben so. Solange es aber noch geht, wird einfach weiter gemacht wie bisher.

Und so ist es mit allem anderen auch: Mit Plastik, mit Umweltgiften, mit Luft, mit Wasser, mit Energie, mit Wald, mit Ackerland, mit Tieren… alles wird einfach weiter vernichtet. So lange kein Schaden sichtbar wird, geht’s doch! Ganz nach dem Motto: „Einer geht noch“… und volltrunken vernichten alle lieben Mitbürger*innen auch den letzten Überlebensstrohhalm, denn einer ging ja immer noch … und wenn nicht mehr, dann haben wir es uns eben halt kaputtgemacht.

Mehr Dummheit geht einfach nicht mehr.

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten