Die olle Strickjacke (DIY)

Ich liebe meine Strickjacke, ihre Farben, die warme, weiche Wolle. Nun ist sie abgetragen: Die Knopfleiste ist ausgeleiert, die Knopflöcher teilweise ausgefranst und viel zu weit und die Ärmel durchgescheuert. Warm hält sie zwar noch und alle anderen Partien sind noch intakt. Aber mit jedem Tragen wird sie löchriger und ausgefranster.

Ich brauche für Garten- und Hausarbeit immer wieder Klamotten, die nicht mehr ganz so ansehnlich sind, und meine alte Strickjacke, die ich irgendwann vor vielen Jahren mal im Internet für sehr wenig Geld ersteigert hatte, ist mir für eine Entsorgung viel zu schade. Wenn ich sie nicht wegwerfen will, dann bleibt daher nur, sie umzuarbeiten.

Projekt Jacke wird zu Pullover:

Zwei alte Ärmelflicken habe ich noch von einem durchgewetzten Pullover gerettet, und jede Menge alter Wollknäuel meiner Mutter besitze ich auch noch.

Also ging es an die Arbeit:
Zuerst war eine Schellreparatur der durchgewetzten Ärmel nötig.
Dann habe ich Wolle zum Nähen herausgekramt – mangels passendem Farbton entschied ich mich zu einen kräftigen Kontrast – und eine Nähnadel für dicke Wolle herausgesucht.

Anschließend habe ich die Flicken für die Schadstellen an den Ärmeln mit Stecknadeln festgesteckt und die Flicken mit einfachen Stichen durch Flicken und Wolle an den Ärmeln befestigt.

Danach legte ich Knopf- (außen) und Knopflochleiste (innen) der Jacke übereinander, so dass die Knopfleiste mit den Knöpfen außen liegt und die schadhafte Knopflochleiste nicht mehr sichtbar nach innen zeigt und beides mit Stecknadeln zusammengeheftet.

Die Stiche, die ich verwendet habe sind zum einen der Steppstich oder auch Rückstich genannt zur Befestigung des auf der linken (inneren) Seite der Jacke liegenden Rands der Knopflochleiste. Der Steppstich wird von der Gewebevorderseite aus genäht.

Die Knopfleiste habe ich anschließend mit dem Langettenstich auf der Oberseite befestigt.
Der Langettenstich ist dem Knopflochstich ähnlich und gehört zu den Schlingstichen. Gearbeitet wird von der Oberseite aus von rechts nach links. Man sticht die Nadel ein paar Millimeter unter der Kante ein, führt sie senkrecht nach oben an den Rand, umschlingt die Nadel dann mit dem Faden und zieht die Nadel durch die Schlinge, wobei der Faden festgezogen wird. Der Faden muss so angezogen werden, dass er an der Kante liegt. Danach sticht man in regelmäßigen Abständen die Nadel links vom ersten Stich wieder unterhalb der Gewebekante ein und wiederholt den vorherigen Vorgang – bis die gesamte Stoffleiste befestigt ist.

Alle drei Nähstiche sind wirklich einfach und sehr schnell zu nähen.

So wurde aus der einstigen Lieblingsjacke ein warmer Hauspullover, der hoffentlich noch lange seine Dienste tun wird.

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