Ein letztes Mal

Es war das letztes Mal, dass ich Dein warmes Köpfchen berührte, Dir Tränen aus den Augen wischte, Dein gemartertes Körperchen gestreichelt hatte. Ein letztes Mal flüsterte ich in Dein Ohr: „Wir fahren gleich heim, mein Kätzchen.“ Dann bist Du über die Lebensbrücke gegangen.

Verzeih bitte, wenn Du kannst, dass ich in Deinen letzten Tagen Dir nicht zur Seite gestanden hatte. Wie gerne wäre ich bei Dir gewesen, Dich zu beruhigen. Ich weiß, Du hattest große Angst. Ich habe ja Deine verzweifelten Blicke gesehen. In Deiner Panik hast Du mich nicht mehr erkannt. Du warst zu schwach, Dich zu wehren gegen die Kanüle, die in Dein Beinchen geschoben wurde.
Dein letzter Laut war ein leises, kraftloses Knurren.

Es tut mir so furchtbar Leid, mein Kätzchen, so furchtbar Leid!

Vielleicht sind meine flüsternden Worte noch bis zu Dir gedrungen. Vielleicht lagst Du deshalb ganz still, bevor die Sedierung Dich tötete. Vielleicht aber warst Du einfach auch nur zu erschöpft.

Ruhe in Frieden, kleiner Jack. Das Leid, das Dir zuletzt noch angetan wurde, ist überstanden. Deine Seele darf aufatmen, Du bist nun frei.

Ruhe sanft, mein Großer, Ruhe in Frieden.

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