Nur mal so

Ich möchte ja nicht unsere biologischen Verwandten beleidigen, aber Menschen sind ihnen nun einmal sehr ähnlich – besonders im Verhalten: den Menschenaffen.
Menschen neigen dazu sich nachhaltig zu streiten und zu zerstreiten. Menschen gehören zu den wenigen Tierarten, die Kriegszüge auf die eigene Spezies vorbereiten und ausführen, Morde planen und durchführen. Menschen lernen nur bedingt, in Frieden zu leben. Menschen sind sehr streitlustig und durchaus auch hinterhältig, wenn es um eigene Interessen geht.
Blöderweise begreifen sich Menschen selbst aber als höchste und höchst zu resepktierende Lebensform, die alles andere an Intelligenz überragt.
Aber sie vergessen dabei, dass selbst der Begriff der Intelligenz nur von ihnen selbst geschaffen und definiert wurde. Ade, Objektivität! Ade, Intelligenz!

Menschen sind Säugetiere – nicht mehr, nicht weniger. Menschen sind genauso dumm wie andere Säugetiere, ja vielleicht noch ein wenig dümmer. Immerhin rotten sich die anderen Säugetiere nicht selbst aus. Die Menschen bemühen sich allerdings schon etwas länger darum, sich selbst die Lebensgrundlagen zu entziehen.
Was Menschen betreiben, nennt man in Menschensprache gemeinhin Speziesismus. Sie sehen sich als Mittelpunkt allen Seins. Darüber hinaus sehen sie sich im Allgemeinen dazu berechtigt, alles, was ihnen negativ in die Quere kommt, zu töten – selbst wenn es sich um Individuen der eigenen Art handelt.

Menschen haben zwar den sozialen Drang, anderen in Notlagen zu helfen und andere Menschen und sogar Tiere zu (be)schützen. Jedoch ist dieser Drang in der hiesigen Gesellschaft immer weniger ausgeprägt, da er oft (sozial und materiell) unrentabel erscheint, Zeit und Nerven kostet und dazu noch gesellschaftlich manchmal sanktioniert wird. Zu diesen sozialen Ausnahmeverhalten zählt auch die inzwischen recht selten gewordene „Zivilcourage“. Ehemals als „soziale Kontrolle“ ein durchgängiges gesellschaftliches Merkmal, gehört Zivilcourage heute schon fast zu einer Mutprobe, deren Schuss gehörig nach hinten losgehen kann. Ohne entsprechende Lobby gefährdet ein Mensch bei Hilfsaktionen durchaus sich selbst und sein Leben. Verständlich, dass positiv soziale Aktionen inzwischen eher einen Seltenheitswert haben.

Aber was müsste sich ändern?
Vieles – sehr vieles und noch mehr.
Jeder Mensch müsste eigentlich sein Leben lang an sich arbeiten, damit er weniger egoistisch lebt, weniger extrovertiert denkt, zufriedener mit Wenigem wird, respektvoller mit anderen umgeht – schlichtweg sich mehr zurücknimmt und anderen Menschen und Lebewesen mehr Lebensraum (auch gedanklich-meinungsbezogenen) zugesteht.

Jeder Mensch sollte sich schon als Kind besser disziplinieren lernen. Nicht im militärischen Sinne, sondern in Hinsicht auf eine gewisse Demut, Rücksichtnahme und Toleranz – Selbstdisziplin auch als Mittel zu einer nachhaltigen Sozialisierung. Nicht Reichtum und Protzverhalten sollten bewundert werden, sondern der oder die, die es schaffen, rücksichtsvoll mit anderen umzugehen. Vielleicht sollten Menschen für positives Verhalten keine Belohnung in jeglicher Hinsicht erwarten? Erwartungen sind immer Geißeln, die zu Unzufriedenheit führen, wenn der positive Erfolg ausbleibt.

Kann mich jemand nicht ausstehen? OK! Dann ist das eben so. Bin ich zu dick, zu dünn, habe ich zu wenig Muskeln, zu wenig Brüste oder krumme Beine? Nun, dann ist es eben so. Sich selbst annehmen, sich selbst gutheißen, ist wichtig. Keinen Neid zu empfinden, auch wenn andere mehr haben. Sich freuen, dass es anderen gut geht, dass jemand glücklich ist, hilft schon, sich oftmals besser zu fühlen.

Mitgefühl, Empathie, Einfühlungsvermögen sind erlernbar. Die Schmerzen anderer mitfühlen, ohne daran zu verzweifeln. Jemanden umarmen, Hilfe anbieten, stützen, wenn jemand den anderen dringend braucht.

Nicht Wegducken sondern Hinschauen. Mensch sein und dennoch sich bewusst sein, dass man selbst nichts als ein Tier ist, das wie alle Lebewesen den Regeln der Natur unterworfen ist.

Es gibt sicherlich noch eine Menge anderer Lebensregeln. Aber die Welt könnten wir ein wenig besser (mit)gestalten, wenn wir diese paar Regeln erlernen und verinnerlichen.

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